Im schweizerischen Magazin Ellinika: Meine Hommage an Thessaloniki

Diese Ausgabe erscheint auf Griechisch und ist Thessaloniki gewidmet. Die nordgriechische Metropole feiert in diesem Jahr ihren 100ten Geburtstag nach der Befreiung von den Osmanen 1912

„Ich liebe Thessaloniki, weil ich das Geschrei der Möwen an einem Spaziergang am frühen Morgen entlang der Paralia gerne höre. Dort wo in der letzten Jahren immer häufiger die Fahrradfahrer unterwegs sind auf ihrem Weg in die Innenstadt.
Und auch, weil ich ihre panoramaartige Lage bis hinauf in die Oberstadt liebe. An welchem Punkt man sich im Zentrum befindet, immer bemerkt man, dass es dort oben noch irgend etwas anderes gibt. Als gäbe es einen Adler, der alle Bewegungen der Menschen aus hoher Sicht genau verfolgt.
Ich liebe den Blick auf den Olymp am fernen Horizont. Nach einem kräftigen Westwind (Maístro) ist keine Wolke am Himmel zu erkennen. Die Sicht ist klar und dann habe ich das Gefühl, ich kann den Götterberg mit meinen bloßen Händen greifen.
Und da ist auch noch der Hafen der Stadt, der größte des Balkans. Dort wo die Giganten des Meeres, die Tanker, Anker werfen, um ruhig zu übernachten. Ich erinnere an die Esskultur der Stadt, ihre Geschmacksrichtungen, die Gewürze des Ostens, die man in der überdachten Agora vorfindet. Dort wo sie sich mit den modernen Gerichten des Westens galant verbinden.
Ich liebe Thessaloniki, weil sie so viele Kulturen aufnimmt, ohne dass es zu extremen Ausschreitungen kommen muss.
Auch schätze ich ihre Tausend Bäume, die in den Vierteln den riesigen Häuserbauten widerstehen und den Balkonen Schatten spenden.
Vergessen will ich nicht zu erwähnen die Philharmonie der Stadt. Eine Arche des Tonschalls, die am Meeresufer thront. Und das Wahrzeichen der Stadt, der Weiße Turm, ein runder Papyrus, der die Stadtgeschichte in sich verbirgt.
Ich denke an die Lagerhallen des Hafens, die die Kunst beherbergt: das Internationale Filmfestival, das Filmmuseum und das Museum für zeitgenössische Kunst.
Thessaloniki hat das schönste Museum für Byzantinische Geschichte und Kunst auf der ganzen Welt! Es hat die Plateia Aristotelous (Aristoteles Platz), die einen großen Griechen ehrt. Und uns aber auch daran erinnert, dass die neoklassizistische Architektur der Stadt mehr hätte bewahrt werden sollen. All das erhält man hier im Packet, auf engstem Raum zusammen und kompakt!
Und schließlich liebe ich die Thessaloniker selbst. Sie erleben die Krise hautnah. Und haben dennoch weder ihre Achtung vor den Nachbarn, noch ihre Selbstachtung verloren".




DE_1337931491.pdf

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