Geschmackvolles Paros

Selbstgemachte Erbsensuppe und privates Weinstampfen auf einem Gutshof im Binnenland von Paros

Michelle
Wir können momentan wirklich von einem ganz heißen Trend auf der Welt ausgehen. Die Menschen suchen nach Antworten, wie sie im Alltag gesund bleiben können und Erholung nicht nur im Urlaub stattfindet. Die Frage ist, wie kann man im Leben beides integrieren? Eine Antwort lautet gesunde Ernährung. Die Chefs in Amerika schreien regelrecht nach Lebensmitteln, die direkt aus dem Garten kommen. Für die Griechen ist das nichts Außergewöhnliches. Die haben das jeden Tag in ihrem Leben. Und das ist hier so selbstverständlich. Deshalb glauben wir alle, dass Griechenland ganz groß herauskommen wird. Sie machen das hier richtig gut.


Das stellt Michelle Winner fest, während die Gruppe auf der Kykladeninsel Paros angekommen ist. Ein ganz anderer Eindruck stellt sich ein. Paros ist nicht grün, so wie Alonissos. Hier ist die Landschaft eher karg, der weltberühmte parische Marmor, aus dem alle antiken Skulpturen entstanden sind, der wird noch heute hier abgebaut. Paros gehört im Sommer zu den meist besuchten Kykladeninseln und besitzt eine sehr spürbare touristische Infrastruktur. Trotzdem gibt es das noch, das traditionelle Paros, wie Eleni Tripolitsioti erklärt. Sie begleitet die Gruppe zur Ortschaft Prodromos. Dort wird man über eine ganz typische Spezialität der Insel erzählen. Über den klassischen Kichererbseneintopf.


Eleni Tripolitsioti
In manchen Ortschaften ist es noch immer so, dass die Einheimischen ihre Eintöpfe und Gerichte sehr früh am Morgen zum Bäcker bringen und diese im traditionellen Brot-Holzofen zubereiten. So schmeckt der Kichererbseneintopf bei uns noch immer so, wie zu Großmutters Zeiten. Das fertig zubereitete Gericht kann um die Mittagszeit wieder beim Bäcker abgeholt werden.




Die Kichererbsen müssen über mehrere Stunden einweichen, dann kommen sie mit Salz, Pfeffer, Lorbeer oder Rosmarin in einem großen Tontopf, dessen Deckel schließlich mit einer Teigmasse luftdicht verschlossen wird. So etwas haben die kulinarischen Experten aus den USA noch nie zuvor gesehen.



Einige Stunden später hat die junge Eleni Tripalitsioti ihre amerikanischen Gäste zu einem Ort im Binnenland von Paros gebracht. Sie muss umdisponieren. Ein Termin ist ausgefallen. So werden alle zum Grundstück ihres Vaters gefahren. Dort steht er gemeinsam mit seinen Freunden und stampft mit nackten Füßen frisch geschnittenen Wein. Die 70jährige Susanna darf mit stampfen und ist am Ende ganz berührt von der Offenheit mit der sie aufgenommen und empfangen wurde.


Susanna
Das Leben hier wirkt so schön. Die Gerüche. Der Oregano und alle diese verstreuten Kräuterlandschaften. Die Aromen stammen alle aus der Erde. Die Menschen nehmen ihre antiken Traditionen sehr ernst. Die Botschaft des gastfreundlichen Zeus ist hier noch so lebendig. Gastfreundschaft ist ein Begriff, der nur von den Griechen wirklich gelebt und getragen wird. Ich liebe es, sie so zu erleben. Sie sind authentisch, da ist nichts aufgesetzt. Sie sind großherzig im Geiste. Das was sie wollen, sind die Schönheiten, die die Natur ihnen gibt, mit anderen zu teilen.


Etwas später lädt Elenis Vater Panagiotis alle zu einem kleinen Umtrunk ein. Er zeigt ihnen wie er Rosinen und Feigen trocknet und sie auf Jahre hinaus haltbar macht. Zum Schluss gibt es noch einen Schluck vom selbstgemachten Tresta, der auf Paros Souma genannt wird.


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Marianthi Milona · Journalistin · Alteburgerstr. 40, 50678 Köln · mobil GR: +30.6972.640464 · mobil D: +49.151.20553695 · e-mail: milonamarie@netcologne.de